Güterwagen und Ladegüter

Inspiriert durch verschiedene Artikel auf http://1zu45.wordpress.com/ habe ich begonnen, mich ebenfalls mit den Aspekten der Beladung von Güterwagen zu beschäftigen. Neben der (vorbildgerechten) Optik und sollen nun auch das Wagengewicht bzgl. Vorbild, NEM 302 und Beladungszustand berücksichtigt werden.

Mangels eigener Anlage macht es sicher Sinn, die NEM-Vorgaben zugunsten der späteren Betriebssicherheit der Wagen z.B. auf einer Vereinsanlage zu berücksichtigen. Andererseits hätte ich gerne einen in der Fahrdynamik fühl- bzw. spürbaren Unterschied zwischen beladenen und nicht beladenen Wagen, was zu einem gewissen Interessenkonflikt führt.

So hat z.B. der einfache Om12 im Original ein Leergewicht von 10 Tonnen und eine maximale Zuladung von 20 Tonnen, was im Maßstab 1:45 etwa 110g bis 329g entspricht. Die NEM 302 gibt basierend auf der LüP von 202mm einen Bereich von 202g bis 263g vor. Dieses Intervall liegt nun zwar glücklicherweise komplett innerhalb des „maßstäblichen“ Gewichtsintervalls, stellt aber den kompletten Umfang nur unzureichend dar (ca. 30% Zuladung statt vorbildgerecht möglicher 200% gemessen am Leergewicht). Dazu kommt, dass der leere Wagen von Lenz mit 243g schon in der oberen Hälfte dieses Intervalls liegt und somit im Sinne der obigen Überlegungen gar nicht als Leerwagen zu betreiben ist. Konsequenterweise müsste also nun eine Ladung her, die den Wagen mit 14 Tonnen (auf 24 Tonnen umgerechnete 263g abzüglich 10 Tonnen Leergewicht) zu etwa 3/4 beladen zeigt, selbst aber nur 20g Zuladung mitbringt.

Leider bringen meine selbst gefertigten Kohle-Einsätze schon ca. 90g auf die Waage – das ginge sicher auch etwas leichter, aber auf 20g komme ich wohl kaum.

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Noch schlechter wird das Verhältnis z.B. mit dem Omm32 von Lenz – dieser überschreitet mit ca. 318g Leergewicht schon das gemäß NEM zulässige Höchstgewicht von 290g um etwa 10%.

Dies gilt allerdings auch für weitere Wagen der Firma Lenz. Der G10 z.B. wiegt etwa 345g und überschreitet damit das gemäß NEM vorgegeben Maximalgewicht von 268g sogar um fast 30%, während der „Oppeln“ von Brawa mit lediglich 210g am unteren Ende des Bereichs von 202g bis 263g gemäß NEM liegt. Nun sieht man G-Wagen zwar nicht an, ob sie beladen oder leer sind, aber ich misstraue den Gewichtsunterschieden hinsichtlich eines sicheren gemeinsamen Fahrbetriebs. Meine Oppeln habe ich daher mit zusätzlichen 50g Gewicht versehen, womit der Wagen gewichtsmäßig näher an die Lenz-Wagen heranrückt, aber immer noch im Rahmen der NEM-Vorgaben liegt.

Der SS15 von Schnellenkamp bringt 236g auf die Waage – das ist vorbildgerecht, aber unterhalb des von der NEM vorgegebenen Mindestgewichts von 383g, welches er aber dann problemlos mit einer 154g schweren Röhrenladung erreicht (die dürfte vielleicht sogar noch etwas schwerer sein).

Insgesamt werde ich also zwangsläufig die Vorgaben der NEM 302 nicht durchgängig einhalten können und muss nun nach Erfahrungen mit dem Wagengewicht im Anlagenbetrieb suchen …